Korrosionsversagen

Mit Zug im Zusammenhang stehendes Korrosionsversagen basiert entweder auf statischen oder zyklischen Zugspannungen. Bei beiden Versagensarten tragen Umwelteinflüsse mit dazu bei. So verursachen z.B. Salzwasser und Schwefelwasserstoff haltige Gasquellen metallurgische Veränderungen, wobei diese Umwelteinflüsse meistens mit steigenden Temperaturen aggressiver werden.

Spannungsrisskorrosion

Das Versagen aufgrund von Spannungsrisskorrosion geht häufig auf statische Zugeigenspannungen zurück. Bei dieser kann es sich einerseits um aufgebrachte Spannung oder um Eigenspannung aus einem Herstellungsprozess (z.B. Schweissen) handeln. Für das Auftreten von Spannungsrisskorrosion sind drei Faktoren maßgebend:

  • Zugspannung (extern aufgebracht = Lastspannung oder intern aufgebracht = Eigenspannung)
  • Korrosionsempfindlicher Werkstoff
  • Korrosionsfördernde Umwelt- bzw. Betriebseinflüsse

Im folgenden sind einige Legierungen aufgezählt, die für dieses Versagen anfällig sind:

  • Austenitische / ferritische Stähle
  • Bestimmte Aluminiumlegierungen (und -vergütungen) aus den Serien 2000 und 7000
  • Bestimmte Nickellegierungen
  • Bestimmte hochfeste Stähle
  • Bestimmte Messingarten

Bei der Herstellung von Anlagen für die chemische Industrie wird das Kugelstrahlen unter Umständen auch zur Kosteneinsparung angewandt. Handelt es sich beispielsweise um Behälter für Lösungen auf Ammoniak- oder Chlorbasis, kann man an Stelle eines teureren, gegen Spannungsrisskorrosion unempfindlichen Werkstoff einen kostengünstigeren Werkstoff wählen, der allerdings zur Bildung von Spannungsrisskorrosionsrissen neigt, sofern man diesen nicht kugelstrahlt. Selbst mit dem zusätzlichen Kugelstrahlarbeitsgang liegen die Kosten niedriger als bei der teureren Legierung.

Kontrolliertes Kugelstrahlen
Kontrolliertes Kugelstrahlen